Besucherinformation Intensivstation
Liebe Angehörige und Besucher,
auf der Intensivstation werden Patienten täglich 24 Stunden fortlaufend ärztlich und pflegerisch betreut und überwacht. Dazu bedarf es auch des Einsatzes modernster Technik.
Unsere Patienten sind zur Überwachung der Herz-Kreislauf-Situation über verschiedene Kabel an einem Monitor angeschlossen. Über dünne Kunststoffschläuche werden mittels Pumpen wichtige Medikamente und Ernährungsflüssigkeiten zugeführt, die direkt ins Blut gelangen. Durch einen kleinen Schlauch in der Nase kann Flüssignahrung in den Magen gegeben werden, durch eine Nasensonde oder Sauerstoffmaske gelangt Sauerstoff in die Lunge.
Wir haben Verständnis, dass gerade der Anblick der vielen Apparaturen für Sie beunruhigend und verwirrend sein mag. Bevor Sie Ihren Angehörigen besuchen, möchten wir Ihnen daher zunächst die wichtigsten Geräte kurz erklären:
Das Gerät zur Überwachung von Herz und Kreislauf ist ein großer Bildschirm. Durch Verbindungskabel zum Patienten werden kontinuierlich die Herzstromkurve (EKG), der Blutdruck, der Sauerstoffgehalt im Blut, die Atmung und die Körpertemperatur erfasst und in Form von Kurven oder Zahlen angezeigt.
Einige unserer Patienten werden mit einem Beatmungsgerät künstlich beatmet. Dazu wird ein Schlauch (Tubus) über den Mund in die Luftröhre gelegt, durch den dann eine Mischung aus Sauerstoff und Luft in die Lunge strömen kann. Da der Schlauch die Stimmbänder blockiert, ist es dem Patienten während der Beatmung nicht möglich, zu sprechen.
Medikamente, Ernährungslösungen oder andere Infusionen werden durch sogenannte Venenkatheter direkt ins Blut gegeben. Das sind dünne Plastikschläuche, die am Hals oder an den Armen angeschlossen werden und zu den Infusionsflaschen führen.
Damit wir über Veränderungen informiert sind, geben alle Geräte akustische Signale ab; diese signalisieren nur in den seltensten Fällen eine bedrohliche Situation.
Nachfolgend möchten wir Ihnen vorab die wichtigsten Fragen, die sich Ihnen bei einem Besuch der Intensivstation stellen werden, beantworten.
Hinweis: Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit verzichten wir teilweise auf die geschlechtsspezifische Schreibweise.
Ihr Pflege- und Ärzteteam der Intensivstation
Ein Besuch ist täglich in der Zeit von 16:00 bis 19:00 Uhr sowie in Ausnahmefällen nach Absprache mit unserem Pflegepersonal möglich. Wir bitten um Verständnis, dass sich durch erforderliche pflegerische Tätigkeiten und Untersuchungen für Sie Wartezeiten ergeben können.
Dass Ihr Angehöriger auf der Intensivstation liegt, heißt nicht, dass er keinen Besuch empfangen kann. Jedoch sind aufgrund der besonderen Situation einige Dinge zu beachten.
Im Interesse unserer Patienten erlauben wir grundsätzlich nur engsten Angehörigen und Freunden einen Besuch. Dabei bitten wir zu berücksichtigen, dass höchstens zwei Personen gleichzeitig den Patienten besuchen können, da ihn dies am wenigsten anstrengt. Sprechen Sie sich mit anderen Personen, die den Patienten besuchen wollen, ab, sodass zwischen den Besuchen ausreichende Erholungsphasen für den Patienten eingeplant werden können.
Ein wichtiger Hinweis: Für Kinder unter 14 Jahren empfehlen wir den Besuch gut abzuwägen, da die Eindrücke auf einer Intensivstation sehr belastend sein können. Kleinkindern ist der Zutritt (zu ihrem eigenen Schutz) leider untersagt.
Melden Sie sich bitte auf der Intensivstation, indem Sie an der Tür klingeln und warten, bis Sie von unseren Mitarbeitern hereingelassen werden.
Es kann allerdings sein, dass wegen medizinischen und pflegerischen Eingriffen oder Notfällen der Zugang zur Station nicht sofort möglich ist oder Sie kurzfristig die Station wieder verlassen müssen. Bitte haben Sie Verständnis für entstehende Wartezeiten.
Das Tragen von Schutzkitteln ist in der Regel nicht erforderlich – saubere Straßenkleidung ist ausreichend. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich beim Betreten der Intensivstation die Hände desinfizieren. Der Behälter mit der Desinfektionslösung befindet sich an der Wand neben der Eingangstür der Schleuse. Ebenso bitten wir Sie, die Händedesinfektion beim Verlassen der Station nochmals zu wiederholen.
Auch wenn ihr Angehöriger oder enger Freund nicht ansprechbar sein sollte, sollten Sie ihm das Gefühl Ihrer Nähe geben.
Bei einigen Patienten ist es erforderlich, schmerzstillende und beruhigende Arzneimittel zu verabreichen, damit die Behandlung nicht als belastend empfunden wird und die Genesung voranschreitet. Dies macht es für den Betroffenen sehr schwer, auf Ansprache zu reagieren, es bedeutet aber nicht, dass er nichts wahrnimmt. Berühren Sie ruhig seine Hand oder Wange. Erzählen Sie ihm von zu Hause und seiner vertrauten Umgebung. Denn selbst nicht-ansprechbare Menschen auf der Intensivstation nehmen durchaus wahr, dass sie Besuch haben und profitieren von dem wohlwollenden Zuspruch vertrauter Personen.
Durch Ihre Zuwendung geben Sie Ihrem Angehörigen oder engen Freund die Gewissheit, nicht allein zu sein. Sie helfen ihm, seine derzeit schwierige Situation zu meistern.
Sollten Sie für sich oder Ihren Angehörigen seelischen Beistand wünschen, stellt unser Pflegepersonal gern den Kontakt zu unserer Krankenhausseelsorge oder einem Seelsorger der gewünschten Konfession her.
Waschlappen, Handtücher und Kleidung stellt die Intensivstation für die Zeit des Aufenthaltes. Das Mitbringen von Büchern und Zeitschriften ist gestattet. Blumen sind aus hygienischen Gründen nicht gestattet. Sollte Ihnen eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht des Patienten vorliegen, bringen Sie diese bitte mit.
Um den Krankenhausaufenthalt für Ihren Angehörigen so angenehm wie möglich zu machen, erlauben wir uns Ihnen einige persönliche Hygieneartikel zu nennen, die Sie gerne mitbringen können, falls sie zu Hause im täglichen Gebrauch sind:
- Flüssigseife oder Waschlotion
- Shampoo
- Deodorant
- Körperlotion
- Gesichts- oder Tagescreme
- Zahnpflegemittel (z. B. Zahnbürste und Zahnpasta, Reinigungstabletten und Zahnprothesendose (wenn möglich mit Namen versehen)
- Haarbürste oder Kamm
- Rasierutensilien für Herren (z. B. Rasierschaum, Rasierklingen, Klingengriff oder Rasierapparat und Reinigungsbürsten (wenn möglich mit Namen versehen)
- Hörgeräte, Brille
- Hausschuhe und evtl. 1 Paar Socken
- Bei Bedarf ein Nagelpflege-Set (wenn möglich mit Namen versehen)
Während der Besuchszeit am Nachmittag gibt der zuständige Stationsarzt/ Oberarzt zu medizinischen Fragen gerne Auskunft.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zum Wohle unserer Patienten Informationen zum Krankheitsverlauf nur an engste Angehörige oder deren Lebenspartner weitergeben.
Bitte sprechen Sie sich innerhalb der Familie ab, wen Sie uns als Ansprechpartner (telefonisch (mit Passwort) / persönlich) benennen möchten und informieren Sie sich untereinander über den Gesundheitszustand Ihres Angehörigen.
Am Telefon werden aus Datenschutzgründen grundsätzlich keine ausführlichen Auskünfte erteilt.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen eine kleine Orientierungshilfe geben können. Bei weiteren Fragen steht Ihnen unser Pflegepersonal selbstverständlich gerne zur Verfügung.