Medizinische Entwicklung
Eine aus medizinischer Sicht bedeutende Stellung erlangte unser Haus durch Herrn Prof. Dr. med. Friedrich Götz, der von 1974 bis 1991 Chefarzt der Chirurgie war. Er entwickelte Ende der achtziger Jahre im St. Josef-Krankenhaus die laparoskopische Chirurgie maßgeblich zur minimalinvasiven Chirurgie weiter. Dadurch sind heutzutage beispielsweise schonende Gelenkspiegelungen ohne aufwendige Operationen möglich, die den Patienten spürbar weniger belasten. Die Wiege dieser Operationsmethode, die heutzutage zu den medizinischen Standardverfahren zählt, steht also hier im St. Josef-Krankenhaus und weltweit profitieren die Patienten vom "Linnicher Innovationsgeist".
Doch das St. Josef-Krankenhaus musste auch Rückschläge hinnehmen. Die Belegungszahlen der Gynäkologie und Geburtshilfe waren im Zuge des Gesundheitsreformgesetzes aus dem Jahr 1989 rückläufig, sodass diese Abteilungen 1990 geschlossen werden mussten. Damit wurde jedoch den anderen Abteilungen eine breitere Basis gegeben. Im Jahre 1999 konnten so ein OP-Neubau und eine neue Intensivstation in Betrieb genommen werden. Ebenso wuchs die Abteilung der Dialyse, die heute mit 14 Plätzen zu den größten Einrichtungen ihrer Art in der Region zählt. Die Abteilung wurde 2004 neu errichtet und ist mit modernster Apparatur ausgestattet.
Die Abteilung für Innere Medizin umfasst mit der Kardiologie, Gastroenterologie, Diabetologie und Intensivmedizin neben der genannten Nephrologie und Dialyse ein breites Spektrum der Inneren Medizin.
Die Chirurgische Klinik des St. Josef-Krankenhauses umfasst die Bereiche Spezielle Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie und Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Unfallchirurgie und allgemeine Orthopädie. Hier erfolgen Eingriffe aus den Bereichen der Viszeral- und Gefäßchirurgie ebenso wie aus dem Schwerpunktbereich der konservativen und operativen Wirbelsäulenbehandlung sowie der Unfallchirurgie inklusive der endoprothetischen Versorgung von Gelenken.
In der Abteilung für Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie werden im Jahr ca. 3.600 Narkosen durchgeführt, nicht nur bei operativen Eingriffen, sondern auch zum großen Teil zu diagnostischen Zwecken. Die Intensivstation ist interdisziplinär (Innere Medizin, Spezielle Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Unfallchirurgie und allgemeine Orthopädie, Nephrologie, Anästhesie) und steht unter anästhesiologischer Leitung. Des Weiteren werden alle modernen Verfahren zur Schmerzbehandlung bereit gestellt.
Die technische Ausstattung der Röntgenabteilung besteht aus einem modernen Röntgenaufnahmeplatz, einer mobilen Aufnahmeeinheit, einem Computertomographen und einer Durchleuchtungseinheit.
Entwicklung des pflegerischen Angebots
Doch nicht nur in medizinischer Hinsicht entwickelt sich das St. Josef-Krankenhaus weiter. Die Modernisierung der Stationen und die Erweiterung des Bettentraktes ermöglichte eine großzügigere Ausstattung der Patientenzimmer mit eigenen Nasszellen und besserem Platzangebot. Somit ist es uns heute möglich, besondere Angebote der pflegerischen Fürsorge, wie beispielsweise die optimale Betreuung demenzkranker Patienten oder erweiterte Wahlleistungen, anzubieten. Auf der Demenzstation geht das geschulte Personal in den besonders liebevoll eingerichteten wohnlichen Räumlichkeiten mit individuellen Betreuungsangeboten auf die Patienten ein. Höchstes Ziel ist es, neben der Behandlung der Grunderkrankung, die vorhandenen Ressourcen zu erhalten und nicht durch den Krankenhausaufenthalt zu reduzieren.